Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Energiearbeit: Handauflegen ist kein Hokus Pokus

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 6. Juli 2014

 

– akuvital.de-

-volee.ch-

Konservative Hüter der traditionellen Medizinwissenschaften haben noch bis vor einigen Jahren die Methoden der Akupunktur und der Akupressur zum vorwissenschaftlichen Humbug erklärt. Heute ist unbestritten, dass auf diesen Wegen bedeutende physiologische Wirkungen erzeugt werden können, u.a. in der Schmerztherapie. Gestandene Mediziner setzen heute hier und da ergänzend zur Physiotherapie mit ihren erprobten Methoden (Massagen, Entspannungstechniken) auch die Fußreflexzonentherapie ein, die auch durch die Stimulation bestimmter Felder an einem Teil des Körpers spürbare Wirkungen an entfernt liegenden anderen Stellen des Körpers auslösen.

Große therapeutische Wirkungen in der Heilung ausgewachsener Krankheiten verspricht sich von all dem aber kaum ein Mediziner. Dennoch: wenn Ärzte sie anordnen, übernehmen oft sogar die Krankenkassen die Kosten. Immerhin allgemein anerkannt ist der Einsatz von Tieren in der Therapie behinderter Kinder, derzeit wohl beschränkt auf Pferde und Delfine. Warum eigentlich soll der Körperkontakt mit Hunden, Katzen und Meerschweinchen nicht auch wirksam sein?

Aus dem Streit um den Sinn von Alternativen in der Medizin, um die evidenzbasierte streng naturwissenschaftlich orientierte „orthodoxe“ Medizin gegenüber einer regelrechten Alternativ- oder Ganzheitsmedizin sind diese halbwegs anerkannten neuen Heilwege darum noch lange nicht. Der Grund dafür ist, dass sich die Vertreter beider Richtungen einfach nicht verstehen, weil sie schon weltanschaulich unterschiedliche Ausgangspunkte einnehmen.

Spezifisch bezogen auf die Ganzheitlichkeit verweise ich auf meinen Beitrag http://www.essenspausen.com/ganzheitlich-sinn-und-unsinn/, in dem ich deutlich mache, dass sinnvolle gesundheitliche Aussagen ohne das Wissen um die wechselseitige Beeinflussung von Körper, Geist und Gemüt, die früher zu wenig beachtet wurde, nicht mehr möglich sind. Wir müssen uns zudem von der Vorstellung verabschieden, dass „die Wissenschaft“ die großartigen Wirkzusammenhänge, die unser bloßes Funktionieren und unser Leben als solches, bereits erkannt hätte. Es gibt eine Fülle von ganz sicher existenzten Zusammenhängen, die wir noch lange nicht erkennen können. Dazu gehören auch Wege der Kommunikation in unserem Körper, die auf unerklärliche Weise bestimmte Zonen des Körpers miteinander verbinden.

-fmassage-expert.de-

Reflexzonen an den Fußsohlen

Unbestreitbar hat die Reizung besonderer Bereiche an der linken oder rechten Fußsohle eine spürbare Wirkung z.B. an der linken oder rechten Niere, einem besonderen Bereich der Lunge, an der Milz, der Leber, den Augen oder den Ohren. Nur weiß niemand, wie das abläuft. Dagegen gibt es ganze Schulen, die einfach behaupten, das zu wissen. Meist berufen sie sich auf Heilslehren aus Indien, Tibet, China oder Japan. Es gibt aber auch Vorstellungen vieler Naturvölker dazu. Statt nachvollziehbarer Gründe wird dargelegt, dass es die Energie sei, die den Körper durchströme und deren Wege beeinflusst würden. Repräsentiert wird diese Lebensenergie durch das Chi (Qi/Ki) oder Prana.

Die Lehren, wie genau die Energie den Körper durchströme, sind teilweise sehr explizit. In der traditionellen chinesischen Medizin glaubt man an Meridiane, die den ganzen Körper systematisch durchzögen. Eingehene Studien haben schon vor Jahren für die Akupunktur gezeigt, dass es tatsächlich bestimmte Bereiche gibt, deren Reizung spezifische Wirkungen erzielen. Aber die Meridianpunkte müssen nicht genau getroffen werden, es wirkt bereits die Reizung innerhalb eines Umfeldes.

Der praktische Wert des Handauflegens

Älter als selbst die asiatischen Lehren und Praktiken ist die Methode des Handauflegens, die zur Beeinflussung der Psyche und des Körpers Hilfesuchender schon seit Urzeiten genutzt wird. Wenn Körper sich berühren, erwärmen sie sich wechselseitig. Beim Auflegen der Hand scheint die Wärme einseitig von ihr auszugehen. Tatsächlich ist der Wärmezuwachs am kompakteren Körperteil, auf dem die Hand aufliegt, größer als an der feingliedrigen Hand, die leichter die Wärme in die Umgebung abstrahlt. So entsteht die Vorstellung, dass die „heilenden Hände“ Energie übertrügen. Diese einfache Erfahrung hat immer wieder genügt, um den Glauben an das Fließen von Körpernergie zu erzeugen. Dass diese Energie nie dingfest gemacht wurde und einfach nicht messbar ist, konnte übergangen werden. Immerhin gibt es deutliche gesundheitliche Erfahrungen, die die Erklärung nahe legen: „Wer heilt, hat recht!“ Also reden auch aufgeklärte Europäer von der feinstofflichen Energie, dem Karma und der Aura.

Es bedarf solcher Glaubensvorstellungen aber nicht, um den gesundheitlichen Wert des Handauflegens zu erkennen. Aus Japan sind mit Reiki und Jin Shin Jiutsu raffinierte Techniken des Handauflegens gekommen, die über Beruhigung, Entspannung und soziale Nähe hinaus zu gesundheitlich relevanter Verbesserung der körperlich-seelischen Zustände der Nutzer führen. Wer einmal am eigenen Leibe diese Erfahrungen nutzt, wird nicht mehr darüber lächeln, dass auf diesem Wege wohl die berühmten Selbstheilungskräfte des Menschen in Körper, Gemüt und Geist adressiert werden!

Aus den USA kommt jetzt das „Therapeutic Touch“.

Therapeutic Touch („TT“) wurde als praktische Behandlungsmethode mit theosophischer Grundlegung 1972 von den amerikanischen Dozentinnen Dolores Krieger und Dora van Gelder Kunz vorgestellt. Es war aber die drüben sehr bekannte New Yorker Pflegewissenschaftlerin Martha Rogers (1914-1994), die mit einer Veröffentlichung im anerkannten „American Journal of Nursing“, die zu einer weiten Verbreitung der Methode führte. Nach Berichten sind es inzwischen mehr als 100.000 Menschen in Nordamerika, die Therapeutic Touch therapeutisch anwenden.

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Die TT-Philosophie – und nichts anderes ist sie – geht davon aus, dass der Mensch ein „offenes System“ sei, das über elektromagnetische Wellen ständig im Austausch mit seiner Umwelt stehe. Ganz ähnlich wie im hinduistischen Glauben an eine menschliche Aura hätte jeder Mensch ein eigenes Energiefeld, das Störungen von außen unterliegen könne.

Tatsächlich wirken auf uns schon seit je her von außen energetische Wellen ein, sowohl von der Sonne und dem Weltraum auch durch die Strahlung aus dem Erdinneren. Hinzu kommen nukleare Strahlen durch den Abwurf von Atombomben, durch die friedliche Nutzung der Kernenergie und ihre Katastrophen von Harrisburg über Tschernobyl bis Fukushima. In gewissem Umfang sind unsere Körper in der Lage, Schäden, die durch solche Einwirkungen entstehen, gleich wieder zu reparieren, sogar bis in unser Erbgut. Da unsere Zellen und Nervenverbindungen u.a. auch chemoelektrisch miteinander kommunizieren, müssen wir in unserer heutigen Welt auch mit elektromagnetischen Störungen von außen durch Stromleiter rechnen. Ab welcher Belastung tatsächlich Elektrosmog gesundheitsschädlich ist, bedarf gründlicher Untersuchung. Zu diesem Komplex gehört auch die Beurteilung der von Handys ausgehenden Gefahren für das menschliche Gehirn, das durch die kurzwelligen Strahlen der Handys zumindest künstlich erwärmt wird, was einfach nicht gut sein kann.

Wie es aber zu verstehen sein soll, dass es einen Austausch von elektromagnetischen Wellen zwischen Hirn und Umwelt gäbe, bleibt im Dunkeln. Messbar sind allerdings außerhalb des Gehirns von ihm in seiner Tätigkeit erzeugte schwache elektromagnetische Gehirnwellen, die aber ganz offensichtlich außerhalb des Kopfes nichts bewirken. Umgekehrt haben wir im Kopf keine geeigneten Empfangsstationen für die gewaltige Menge von Wellen, die uns ständig aus dem Raum, aus dem Inneren der Erde und auch durch die Tausende von Radiostationen erzeugten Wellen durch uns hindurchgehen.

Körperliche Berührung tut not!

Nach dem Stand der Sache überzeugt mich die Erklärung der Wirkungen des Therapeutic Touch nicht. Ich halte diese Erklärungen aber auch für völlig unnötig, um zu realisieren, dass Menschen auf taktile Reize körperlich und seelisch positiv reagieren! Ist es nicht gleich, ob wir die Wirkung voll verstehen und erklären können, die eine helfende Hand auf den Körper eines Mitmenschen ausübt, wo sie doch ohne Zweifel einfach da ist?!

Wir leben in einer Welt, in der sich die Menschen immer mehr individualisiert haben. Allgemein wird eine „Entsolidarisierung der Gesellschaft “ beklagt. Immer mehr Menschen leben allein. Aber auch die, die in Gemeinschaft mit anderen Leben, berühren einander viel zu wenig. In Ländern wie in Deutschland, wo es allgemein üblich war, sich bei der Begrüßung und beim Abschied die Hand zu geben, verzichten die Menschen aus hygienischen Gründen selbst darauf. Es ist so, als ob alle Welt Angst vor der körperlichen Berührung durch andere Menschen hätte! Darum tritt man sich auch kaum noch gegenüber und sieht sich offen ins Gesicht. Auch im täglichen Leben meiden die Menschen unserer Zeit möglichst jeden Körperkontakt zu fremden Menschen, wie wenn überall noch die Pest lauere. Immer weniger Paare halten sich beim Spazierengehen noch an der Hand. Am Ende berühren sich nicht einmal mehr ursprünglich feste Lebenspartner. Ob unsere Art solche Berührungsfeinlichkeit evolutionär überleben wird?

Die ersten, die gelernt haben, nicht mehr die Hand zu geben, waren die Ärzte. Natürlich laufen sie Gefahr, Bakterien von einem Patienten zum anderen zu geben, wenn sie sie alle anfassen! Aber das Ergebnis ist dann doch bedauerlich, dass der Patient nicht wirklich von einem fühlenden Menschen behandelt wird, sondern eher von einem Funktionsträger, mit dem die Kommunikation sehr bald mit der Aushändigung eines Rezeptes endet.

Es kommt sicher noch so weit, dass künftig Pflegkräfte die Alten nur noch mit Gummihandschuhen anfassen. Dabei bietet die Therapie der körperlichen Berührung in allen Bereichen der Heilkunde neue Wege der durchgreifenden Hilfe. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, eine Berührung bewirkt entsprechend viel mehr als 1000 Sprüche. Menschen sind immer auch intellektuelle Lebewesen und brauchen in der Not auch eine verbale Amsprache. Eine kognitive Verhaltenstherapie hat daher ebenso Chancen, einen Betroffenen zu erreichen wie die verbale Interaktion in der Gruppentherapie. Viel direkter auf den ganzen Menschen wirkt aber eine körperliche Berührung. Gerade in der Therapie der Depression kann es doch nicht richtig sein, dass um den Betroffenen eine berührungsfreie Zone unterhalten wird, die seine Isolation immer weiter verstärkt.

-tarcherbooks.net-myheimat.de-

Die große Akzeptanz, die die Physiotherapie, Reiki, Shin Yin Jiutsu und alle anderen Formen desTherapeutic Touch in der Realität bei praktisch jedem Menschen finden, der mit ihnen in Kontakt kommt, zeigt, dass wir im Innern wissen, dass wir als fühlende Wesen nicht nur uns geistig einfühlen müssen, sondern auch den körperlichen Kontakt mit den Erscheinungen und den Wesen unserer Welt dringend brauchen.